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Das Logo von Fotografie Kilian Müller. Eine stilisierte Blende unter der Kilian Müller Fotografie steht.
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Die stilisierte Blende aus dem Firmenlogo.

Die Postproduktion im Zeichen der Hochzeitsfotografie

Den Begriff „Postproduktion“ kennt man am ehesten aus dem Filmbereich. Hier spricht man von Postproduktion bei allen Tätigkeiten, die nach den eigentlichen Dreharbeiten stattfinden, also Schnitt, Color Grading, Erstellung der Effekte, Sicherung des Materials, Tonbearbeitung bis hin zum finalen Export des Films für diverse Medien (Kino, Fernsehen, Streaming etc.).
Im Bereich der Hochzeitsfotografie wirkt der Begriff erstmal ein bisschen fehl am Platz. Aber ich verspreche Euch, wenn wir uns zusammen in das Rabbit Hole der Nachbearbeitung Eurer Hochzeitsfotos begeben, werden wir immer wieder auch auf Arbeitsschritte treffen, die auch im Film – natürlich etwas abgewandelt – vorkommen. Dann folgt mir doch!
Wer übrigens nur die Kurzvariante lesen möchte, kann das in der tun.

Das aller-, aller-, allerwichtigste ist die Sicherung Eurer Hochzeitsfotos! Es gibt nichts Ärgerlicheres als wenn eine Speicherkarte einen Defekt hat und die Fotos des kompletten Tags futsch sind. Auch ein Hochzeitsfotograf muss also Datenmanagement betreiben. Das fängt bereits beim Fotografieren an.

Hier sieht man einen Unterschied zwischen professionellen Fotokameras und Einsteigergeräten. Während kostengünstigere Fotoapparate nur auf einem einzelnen Speichermedium aufnehmen, haben sämtliche hochwertige Kameras die Möglichkeit auf zwei Speicherkarten simultan aufzuzeichnen. Dabei könnte ich zum Beispiel wählen, dass ich die Hochzeitsfotos im RAW-Format (in der Analogfotografie als „Negativ“ bezeichnet) speichere, das sehr viel Speicherplatz benötigt, auf einer SD-Karte sichere und auf der zweiten Karte das kleinere JPEG Format als Vorschau.

Ich handhabe das ganze so, dass ich auf beiden das Gleiche speichere. Ich habe also Eure Hochzeitsfotos bereits bei der Aufnahme doppelt gesichert. Sollte also eine Speicherkarte wirklich einen Defekt haben, sind Eure Hochzeitsfotos immer noch sicher! Dieses Prinzip der doppelten Sicherung zieht sich durch den ganzen Bearbeitungsprozess. Ich, als Euer Hochzeitsfotograf, fühle mich dafür verantwortlich, dass ich als in meiner Macht stehende tue, dass Eure Fotos so sicher wie möglich sind.

Dementsprechend ist auch das Erste, was ich nach Eurer Hochzeit tue, die Fotos auf zwei Festplatten zu sichern, sodass auch weiterhin das Prinzip der doppelten Sicherung greift. Erst wenn ihr die Hochzeitsfotos bekommen habt und Ihr bestätigt habt, dass sie auch wirklich bei Euch sind, werde ich sämtliche Fotos löschen, Grund hierfür ist der Datenschutz.

Gute Sicherung ist das A und O, nichts ist ärgerlicher als wenn nach einem schönen Tag ALLE Hochzeitsfotos futsch sind, weil eine Speicherkarte den Geist aufgegeben hat. Fragt also immer bei Eurem Hochzeitsfotografen nach, wie er die Sicherung Eurer Bilder gewährleistet!

Lightroom

Nachdem Eure Hochzeitsfotos gesichert sind, kann der eigentliche kreative Prozess losgehen. Da bei einer Hochzeit ohne Probleme über 2000 Fotos entstehen, ist jetzt ein Programm gefragt, das mit so einer Menge Bilder gut umgehen kann – und nein, da ist weder der Finder bei Apple noch der Explorer von Microsoft eine Option, und auch von Photoshop sollte man Abstand halten. Tatsächlich ist aber das Unternehmen, das hinter Photoshop steckt, die richtige Spur: Adobe.

Von dieser Firma gibt es ja einige bekannte Programme für Bildbearbeitung (genau Photoshop), Design (InDesign) oder Videoschnitt (Premiere Pro). Eines der weniger populären Programme, aber für jeden Hochzeitsfotograf unabdingbar, ist Lightroom. Der Name „Lightroom“ ist eine Anspielung auf die Dunkelkammer (also Darkroom im Englischen) in der früher das analoge Negativ zum Leben erweckt wurde. Jetzt findet das ganze nicht mehr im lichtdichten Raum statt, sondern am helllichten Tag am PC statt. Dem digitalen Negativ („RAW“) macht das Licht nichts mehr aus 😉. Lightroom kann man sowohl für die Sortierung der Hochzeitsfotos verwenden, als auch für die Nachbearbeitung und theoretisch kann man damit sogar automatisch Online-Galerien und Fotoalben erstellen lassen.

Ein Screenshot aus dem Programm Lightroom auf dem lauter kleine Vorschaubilder einer Hochzeit zu sehen sind.

Kill your darlings

Eure Hochzeitsfotos werden also alle importiert und anschließend aussortiert. Das ist für mich wahrscheinlich so der anstrengendste Teil der kompletten Reise als Euer Hochzeitsfotograf. Schließlich möchte ich Euch nicht 2.000 Fotos überlassen, sondern nur die Bilder überlassen, die es auch wirklich wert sind, die Zeiten zu überdauern.

Natürlich gibt es auch immer einen sehr kleinen Teil, der technisch nicht sauber ist, weil ich etwas ausprobiert habe, das Hochzeitsfoto unscharf oder verwackelt ist. Jop, sowas passiert mir auch manchmal. Allerdings sind diese Fotos, die von vornherein ausscheiden, nur ein ganz kleiner Teil (5-10 Prozent) und es bleibt genug zum manuell aussortieren.

Es herrscht also das Prinzip „Kill your darlings“, wie es im Englischen heißt. Ich beschließe als Hochzeitsfotograf ja bei jedem Foto aktiv, dieses Bild auch genauso zu machen. Es ist also ziemlich schwierig sich dann von diesen wieder zu trennen.

Bauchgefühl

Wenn man sich mit anderen Hochzeitsfotografen austauscht, hört man unterschiedliche Vorgehensweisen, wie sie die Bilder sortieren. Die beiden Extrema sind: Entweder man eilt wirklich wie ein Blitz über die Hochzeitsfotos und entscheidet in Bruchteilen von Sekunden, ob ein Hochzeitsfoto passt oder nicht oder es gibt die Fraktion, die sich mehr Zeit lassen. Ich bin ein Fan der schnelleren Fraktion, hier entscheidet wirklich der erste Eindruck und auch das Bauchgefühl. Wie ich ja oben beschrieben habe, hat man jedes Bild mit einem Hintergrundgedanken aufgenommen und im ersten Moment geht es nur darum, ob man auch im finalen Hochzeitsfoto diesen Gedanken wieder erkennen kann oder ob das Bild komplett anders wirkt.

Natürlich gibt es auch Momente, in denen ich mir nicht sicher bin, vor allem wenn zwei Fotos ziemlich ähnlich sind. Dann kann es gut sein, dass ich die beiden Hochzeitsfotos direkt miteinander vergleiche und mir die Kleinigkeiten anschaue, die sich bei den Aufnahmen unterscheidet. Letztendlich lasse ich aber auch hier wieder mein Bauchgefühl entscheiden, das ja mit genügend Eindrücken durch den Vergleich gefüttert wurde. So werden aus den über 2.000 Fotos langsam aber sicher die Auswahl, die auch Ihr zu Gesicht bekommt und die Euch ein Leben lang begleiten werden.

Das wichtigste ist die Sicherung Eurer Hochzeitsfotos. Diese wird schon während der Hochzeit durch eine parallele Speicherung auf zwei Speicherkarten erreicht und später sind die Bilder immer auf zwei Festplatten gesichert.

Für die Auswahl und spätere Bearbeitung wird Adobe Lightroom verwendet, ein Standardprogramm für die professionelle Ordnung und Finalisierung von Fotografien. Hier erfolgt mittels verschiedener Techniken, hauptsächlich entscheidet hier das Bauchgefühl, die Reduktion der Bilder auf die finale Sammlung, die Euer Leben für immer bereichern wird.

Das waren die ersten beiden Schritte, die ich als Hochzeitsfotograf in der Nachbearbeitung Eurer Hochzeitsfotos durchführe. Wenn Ihr wissen möchtet, wie die Farbe in Eure Bilder kommt oder wieso ich manchen Fotos auch die Farbe nehme, empfehle ich Euch den zweiten Teil des Blog-Artikels zu lesen, indem es genau um diese Aspekte geht. Viel Spaß damit!

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